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Der "Radio- und Funktrödel in Eschborn" am 25.10.09 aus der Sicht eines Besuchers.

der Parkplatz vor dem Bürgerzentrum
ein unscheinbarer Haupteingang
mindestens waren die Türen offen

"Radio- und Funktrödel in Eschborn" - So wurde es auf der www.gfgf.org Seite unter Ausstellungen und Veranstaltungen beworben.

Und wenn ich den Helmut Bergmann nicht bei meinem Freund Liam O'Hainin (sammelt Produkte der Profi-Fernsehtechnik) in Pfungstadt getroffen hätte und gleich darauf auch nocheinmal abends im Hause Kratz in Frankfurt, ich wäre dort nicht hingefahren.

Wir haben dann länger über die Zukunft der Flohmärkte (im GFGF Sprachgebrauch heißt das aber Sammlerbörsen oder Radiobörsen) diskutiert und ich hatte angedeutet, daß meiner Meinung nach für manche auch durchaus lieb gewonnene Einrichtung so langsam die Stunde schlägt. (frei nach dem Film: Wem die Stunde schlägt - aus 1943 mit Gary Cooper).

Bereits in diesen Gesprächen wurde klar, die Anzahl der Aussteller und vor allem auch die der Besucher schwindet von Mal zu Mal. Das ist kein Akzeptanzproblem, es ist ein Problem des "Methusalem Komplotts", also des Alterns.

Viele Mitglieder der GFGF erreichen bald das achtzigste Lebensjahr und da wird die (Sammel-) Leidenschaft schon schwer, wenn nicht gar zur Last.

Unglücklich: Wer es nicht weiß, geht da nicht rein.

Keine Plakate, nicht mal selbstgedruckte A3 Hinweisblätter (oder Zettel) an den Bäumen oder vorne am Parkplatz oder an der Strassenkreuzung an einem Privatwagen angebracht mit einem Willkommen für Aussteller und/oder Besucher ? Ich zum Beispiel habe eine A3 Laminiermaschine für 28.- Euro samt A3 Taschen und stelle sie gerne zur Verfügung.

Das Drucken geht heutzutage doch mit jedem xbeliebigen PC inzwischen für jeden unbedarften Laien ratz fatz. Das ist natürlich schade. Keine publizierten oder angekündigten Events, Vorträge (mindestens einer) oder lockende Sonderangebote oder gar eine kleine Tombola ? Schade.

Bei aller Freundschaft, da hat einer den Zug der Zeit verschlafen. Und so blieben wieder ein paar mehr Tische leer. Zum Glück fiel das in dieser Halle gar nicht so auf, denn einige Aussteller oder Anbieter hatten dann eben mehrere Tische belegt. Doch mein Gefühl sagt mir, da könnte man mehr draus machen.

Wenn ich in diesem Bürgerhaus die Bühne mit diesem wunderschönen großen blauen Vorhang sehe, dann kommen die Träume eines der alten großen Kinos hoch mit den superbreiten Cinemascope Bildwänden und den beeindruckenden Monumental-Stories auf der Leinwand.

Also man hätte (mit ein par Ideen und wenig Aufwand) etwas draus machen können, zumal doch erstaunlich viele Besucher angereist waren. Jeder gelungene Radio/Trödel Markt ist ein Erfolgsbaustein für den nächsten Markt. Jeder "suboptimale" bzw. belanglose Markt vertreibt weitere Interessenten, die sich inzwischen sehr genau überlegen, ist das Alles eine (also "DIE") Reise wert ?

Darum ist ja auch meine Intention: Wir müssen mehr miteinander kommunizieren. So ist zum Beispiel die strikte Ablehnung des Einsatzes moderner technischer Hilfsmittel (sowohl PC als auch Handy und E-Mail) ein absolutes "KO"- Kriterium für die Zukunft.

Und auch die Müllentsorgung findet immer weniger Anhänger.

Es ist doch Fakt: Nicht nur ich, auch die Anderen haben ihre Keller voller Müll, also Dinge, die man nicht mal mehr verschenken kann. Und die hier anzubieten, das kann in der heutigen Zeit des Anspruchsdenkens nichts mehr werden.

Ein ganze Kiste voller alter verstaubter Röhren ohne Aufdruck oder zumindest ohne Type sind selbst für 5 Euro zu teuer. Das qualifizierte Überprüfen und Sortieren nimmt Stunden in Anspruch, und das will heute keiner mehr, schon gar nicht die alten Sammler, die auch ihre Zeit und ihre Kräfte schwinden sehen.

Auch das alte Schrottradio oben drüber riecht nur noch nach unendlich viel Arbeit und Mühe.

Übrig bleiben die Gespräche untereinander.

Und das ist doch der Kernpunkt, der forciert werden sollte, die Kommunikation und bzw. Gespräche, (man nennt das auch Tratsch und Klatsch) wie in Pfungstadt zum Beispiel.

Wenn Liam O'Hainnin mit seinen Museumskollegen in der alten Remise eine Ausstellung macht, dann kommen Viele von weit her, aber nicht nur, weil seine Frau immer wieder wunderbaren leckeren Kuchen backt. Da stehen Bistrotische mit Stühlen zum Schwatzen und Schmökern.

Und es gibt sogar Tee für verwöhnte Nasen wie mich. Und alle, die ich gefragt hatte, die würden auch gerne 1 oder 2 Euro berappen für den Tee und den Kuchen. Sie finden es einfach gemütlich, umsorgt zu sein und mal nach Herzenslust zu fachsimpeln.

Jeder Verkäufer ist traurig, wenn er fast so viel wieder mit nach Hause nimmt, wie er mitgebracht hatte.

Solange, wie der finanzielle Aspekt des Verkaufens im Vordergrund steht, wird der Erfolg immer mehr schwinden. Inzwischen muß es doch so gut wie Jeder gerafft haben, daß sich die Zeiten der Wertsteigerung bei der überwiegenden Zahl historischer Radios geändert haben. Der erhoffte Wertzuwachs ist aufgrund der Überalterung und des massenweisen Verkaufs großer gepflegter Sammlungen an eine schwindende Käuferschar ins Negative gekippt.

Und der "großzügige" Nachlass von einem Euro, also von 150.- Euro auf 149.- Euro, das ist natürlich besonders "suboptimal", aber eher hinderlich bzw. destruktiv.

Der Kalender zum Beispiel schien dagegen das Interesse vieler Besucher auf sich zu ziehen.

Tja, fast noch genausoviel wie Morgens um 9.oo.

Die Erwartungen wurden vermutlich nicht ganz erfüllt. Aber dieser Herr hier wäre sowieso gekommen, Rüdiger Walz, unser Kurator.

Auch diese beiden sind Stammgäste seit vielen vielen Jahren. Sie haben den Wandel hautnah miterlebt und wären prädestiniert, mal ein Seminar oder einen Vortrag über den Wandel und die Perspektiven bei Börsen und Märkten anzugehen, um dem Frust bei "suboptimalem" Erfolg vorzubauen. Beide waren lange Jahre die Vorsitzenden der GFGF.

Denn dafür haben wir doch die GFGF, damit wir die Erfahungen austauschen und bewerten und vermitteln können und damit wir den Mitgliedern auch Perspektiven aufzeigen können. In der Masse (2300 Mitglieder !!!) müssen wir doch stark sein.

War es nun erfolgreich oder nicht ?

Er strahlt, es kamen zum Glück doch mehr als anfänglich befürchtet. Doch ob die Anderen, die ich hier nur von hinten aufgenommen habe, auch so strahlen ?


Das defekte Kassettengerät rechts unten neben der Tür stand ganz am Ende der Börse immer noch da.

Auch ist es merkwürdig, daß fast alle Exponate oder Waren in "Bananen"-Kisten transportiert werden. Also alles Banane ?



Vieles wurde also wieder eingeladen, teilweise durchaus mißmutig, man wäre es so gerne "los" geworden.

Übrigens, das Buch von Eduard Rein, Wunder der Wellen, aus dem Fundus unseres Kurators Rüdiger Walz hat dann doch noch einen Liebhaber gefunden. Als ich kurz nicht aufgepaßt hatte, war es ganz plötzlich verschwunden. Na also, es ist doch Interesse da oder ?

Da es drinnen etwas an Gemütlichkeit gefehlt hatte, wurde draußen bei den Autos in der wunderbar warmen Herbstsonne weiter diskutiert und gefachsimpelt.


Wem gehört übrigens das Auto mit WI-RH 908 (Skoda) ? Ein Wiesbadener ??

Er sollte doch mal anrufen.


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