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Über das Alter, das Altern und die "G der F der G der Funk- historie", also die GFGF e.V.

ein 35mm Filmschnipsel
VHS, ab 1976 ein Weltstandard

20. Nov. 2009 - von Gert Redlich - Mein erster nachhaltiger Kontakt mit der Technik an sich war als kleiner Pimpf die Besichtigung eines Kino-Vorführraumes etwa 1955 und die phänomenale Erkenntnis, daß man aus diesem kleinen Stückchen "Plastik" (ich bekam ein 35mm Film-"Streifchen" mit 6 oder 8 Bildern drauf) ein so großes buntes Bild "machen" konnte.

Nächtelang habe ich im Bett die Löcher der Perforaration gezählt, ob es wirklich immer die gleiche Anzahl auf beiden Seiten war, ich konnte schon bis 50 zählen.

Inzwischen bin ich 60 geworden und denke manchmal zurück, wie schnell das alles ging. Und vor ein paar Wochen bekam schon ich wieder ein ganzes Auto voller Service Manuals von Panasonic, JVC, Bell&Howel, Sony und was noch alles. Und mitten drinnen lag ein Bündel Schreibmaschinen- seiten, insgesamt 56, mit dem Titel: "Was ist !!! VHS ?"

Wie ein Blitz zuckte es durch meinen Kopf, es müsse doch eigentlich heißen, was "war" !! VHS. Also von wann ist denn das da ?

Eine Einführung in die Grundlagen von VHS auf 56 Seiten.

Panasonic NV8600 von 1979
1976 Grundig SVC/VCR Recorder
1972 TED Bildplattenspieler
1985 mein erstes Funktelefon
war riesen groß
2009 Diskussion über alte Technik

Es stand kein Datum drauf, denn damals war das ja brand- aktuell. An Hand der Beispiele von bestimmten Pansonic- VHS-Geräten muß es so um 1980 gewesen sein. Und doch ist das schon alles wieder vorbei.

Ja, VHS ist mitsamt der ganzen Magnetbandtechnik schon Historie. So schnell ging das. Es kam um 1976 auf den Markt und VHS wurde ja absoluter Welktmarktführer und es verschwand (jedenfalls fast) um 1998 bis 2000. Grundigs VCR und Video 2000, Sonys Video 8 und Betamax und all die Anderen verschwanden noch viel schneller und JVCs erste Videokassetten (mit nur einer Spule) kennt heute (fast) überhaupt keiner mehr. Es gab sogar mal 1/4 Zoll Videorecorder mit offenen Spulen und noch viele weitere Kuriositäten wie die Telefunken TED Bildplatte.

Ralf Coutelle schreibt es als Leserbrief im Somer 2009 in der Funkgeschichte :
"Unser Vorsitzender, Herr Pötschke, hat völlig Recht, wenn er Geräte aus dem Jahr 1980 als funkhistorisch bezeichnet. In zehn Jahren werden bereits die Plastikbomber aus Fernost historisch sein, zum Teil bestimmt als negatives Erlebnis.

Das AHA Erlebnis für "die Jüngeren" unter den GFGF Mitgliedern ist also, Mensch, sind wir alt geworden. Und jetzt relativiert sich das Denken der einzelnen Mitglieder diametral. Für den Einen ist nur der sogenannte D-Zug (ich glaube von 1923) alt, für den Anderen das erste Transistorradio von 195x. Wieder einer schwärmt von dem ersten Fernsehgerät von 1939, der andere von dem ersten Philips Röhren-Farbfernseher von 1965-66. Dazu kommen die ersten Morsetasten, die ersten Grammophone, aber auch die ersten Kleincomputer und die ersten richtigen Funktelefone (vor allem das C-Netz) und dann die ersten Handys.

Wenn wir 60jährigen schon merken, wir sind alt, dann . . .

dann sind die "über" uns schon "uralt". Doch in 20 Jahren sind auch wir uralt, wenn überhaupt und die jetzt noch lachenden Jungen sind (auf einmal) auch alt. Und alles, das für uns heute noch modern ist, ist für die Anderen dann Schnee von Vorvorgestern, als auch schon "uralt".

Und so geht es Generation für Generation einfach nur weiter.
Das Lesen dieser VHS Einführungs-Seiten von 1980 war amüsant, wie jener unbekannte fremde Autor die Magnetband-Historie sieht, vermutlich erst mal aus rein japanischer Sicht, dann ins Englische übersetzt und dann nocheinmal ins Deutsche. Heute sind wir "natürlich" viel schlauer als damals.

Sie finden die Geschichte über die Entwicklung des VHS Systems hier. Schmunzeln Sie mit, wie es damals geschrieben stand.

Und so gibt es für uns in der GFGF wieder einen Grund mehr, uns auch mal den Gedanken der "Jüngeren" anzunähern, die uns ja irgendwann einmal ablösen werden und auch sollen.


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