Sie sind hier : Homepage →  Terminologien→  Das Museum→  Ein kleines Beispiel

Wer kennt uns ? Wer besucht uns ? Vor allem - ein kleines Museum muss sich immer wieder darstellen.

Ambiente aus der Küche
der Fühstückstisch
Beispiel Wiesbadeb-Nordenstadt
jüngere engagierte Museumsführer
Laterna Magicas en Masse
seltene Zeitschriften aus 1956
und hier schon in bunt

Dez. 2008 - Für ein kleines (Wohnzimmer-) Museum ist es müßig, sich eines der großen Museen in Deutschland als "virtuelles" Vorbild auszusuchen und es dennoch nie zu erreichen. Das ist vor allem eine Frage des Geldes und der Mitarbeiter/Mitstreiter.

Die kleinen Museen, die sich von einer (nur) gewöhnlichen oder (sogar) ungewöhnlichen kleinen Ausstellung abheben wollen, unterliegen anderen Gesetzmäßigkeiten.

Darum hier ein positives Beispiel aus der Riege der Heimat- museen in Deutschland.

In Deutschland gibt es Heimatmuseen wirklich massenweise.

Alleine bei uns im Raum Wiesbaden / Mainz zähle ich mehr als 60 Heimatmuseen, die im Prinzip alles das gleiche Repertoire beinhalten.

Irgendwie liegt es seit der Jahrtausendwende im Trend, daß jedes auch noch so kleine Kaff oder jeder Vorort einer Großstadt sein eigenes Heimatmuseum "braucht".

Und selbstverständlich finden Sie dort von ländlichem Brauchtum über die damaligen Gebrauchsgüter bis hin zu damaliger Hightech alles, daß bei (Ur-) Oma und (Ur-) Opa auf dem Speicher (beinahe) verrrottet oder vergammelt wäre. Und Sie finden es haufenweise in beliebiger Stückzahl, wir hatten ja mal nahzu 80 Millionen Mitbürger vor und zwischen den beiden Weltkriegen.

Wie soll sich solch ein (Mini-) Museum überregional profilieren ?

An den Beispielen hier bei uns sehe ich, daß die jüngere Bevölkerung diese Museen nur bedingt annimmt, selten, um sich die dort ausgestellten Exponate anzusehen oder zu verinnerlichen und seien sie noch so authentisch hergerichtet.

Die mir bekannten Museen leben mit und von den Aktionen und Events der aktiven Vereinsmitglieder, den eigentlichen  Machern. Die anderen (auch noch vorhandenen) Museen habe oder hatte ich zwar irgendwann mal wahrgenommen, aber nie besucht, warum auch ?

Was bedeutet das ?

Ein kleines Museum glänzt durch immer wiederkehrende Aktionen aller Art, um sich immer wieder in die Aufmerksamkeit und Erinnerung der potentiellen Besucher (und Sponsoren) einzubringen.

Und das geht das ganze Jahr über so bzw. es muß das ganze Jahr über etwas "passieren". Wenn es den Heimatmuseen schon fast nicht gelingt, Besucher für diese Art der Exponate aus den umliegenden Gemeinden anzulocken, die Aktionen erregen die benötigte Aufmerksamkeit und das Interesse, "da lebt etwas".

Kann sich solch ein kleines Museum überhaupt überregional "gegen" die anderen profilieren ?

der Nacht-Topf war gerade versteckt
doch im Herd wurde gerade gebacken
das Telefon des Postmeisters
die Schreibmaschine des Bürgermeisters
Kindermitivation mit leuchtenden Augen
Uropas Laterna Magica
die Waschmittel von der Uroma
Suppendosen von vor dem Krieg
die Brotliste eines Bäckers

Ein solches Beispiel ist der Hessenpark in Neu Ansbach. Dort gibt es Heimat ohne Ende in vielen einzelnen Häusern. Doch der Hessenpark ist mitten im Hochtaunus bei Usingen und damit weit vom Schuss.

Und auch dort ist der berühmte "weiß emmaillierte Nachttopf" und das uralte aus Stein gehauhene Küchen- oder Waschbecken zu finden.

Aber ? Wer hat das nicht ?

Ein uraltes Telefon oder die uralte Schreibmaschine des Bürgermeisters, die Regale voller Persil oder die Dosen voller Maggi Pulver, die findet man in fast jedem Museum, das ist die Pflicht vor der Kür.

Eine reale Zukunft hat nur das "Eventmuseum".

Alles unermüdliche Engegement in Ehren, als Einzelkämpfer haben auch Sie nur beschränkte Möglichkeiten.

Wenn es nicht zu einem Team von Machern reicht, (warum auch immer), verzichten Sie auf den Begriff "Museum". Sie wecken bei angelockten Besuchern eine Erwartungshaltung, die ein Einzelner mit einem noch so schönen Wohnzimmer einfach nicht mehr erreichen kann.

Nennen Sie das Erreichte dann besser "eine Ausstellung".

Als Einzelkämpfer können Sie nicht an einem oder sogar mehreren Tagen in der Woche und am Wochenende Führungen veranstalten. Das muß auf mehrere Schultern verteilt werden können. Und auch nicht Jeder hat die Gabe, die Exponate mit Motivation und Rethorik fast schon zum Leben zu erwecken.

Vor allem Kinder wollen angesprochen werden.

Kinder sind unsere Zukunft. Und die heutigen Kinder wandern nicht mehr erhfürchtig staunend und schweigend durch die "heiligen Hallen" der Väter und Urgroßväter, selbst wenn sie an der Hand geführt werden. Kinder wollen auch nicht alles vom Opa erzählt bekommen, das muß !! der "Fremde", der Museumsführer, machen.

Denn der eigene Opa, der erzählt ja "sowieso" immer nur von damals, als "sowieso" immer alles noch viel besser war. Der eigene Vater (oder Opa) ist da einfach nicht glaubwürdig und mit der Oma ist es genauso.

Wie machen es die Nordenstädter dieses Beispieles ?

Dort gibt es einen Verein, der sich um die Historie dieses Vorortes von Wiesbaden kümmert. Das Gebäude wird von der Stadt und von Ortsansässigen finanziell unterstützt (und zum Beispiel geheizt) und es sind Viele, die dort engagiert mitmachen.

Die Gemeinderäume sind direkt nebenan und so können mehrere Gruppen die Feste und Aktionen gemeinsam schultern, wie im Dez 2008 das Adventsfest 2008.


Es passiert also etwas, über das ganze Jahr verteilt, in der örtlichen Presse publiziert und Kind und Kegel strömen. Natürlich sind das unterschiedliche Interessen, vom Sonntagsausflug bis zu Beschäftigung der Kinder, raus aus dem Alltag in der Wohnung, gelockt von den Aktionen rund um dieses Haimatmuseum.

Ließe sich das auch überregional "vermarkten" ?

Radio Eriwan würde sagen: "Im Prinzip ja, doch....." Für ein Heimatmuseum ist der überregionale Anreiz begrenzt, selbst wenn es Themen von bundesweiter Bedeutung wären. Die Konkurrenz ist zu groß und der Publikationsaufwand ist zeitlich und finanziell nicht zu schultern.

So hat zum Beispiel nahezu keiner der heutigen "Fernsehleute" mitbekommen, daß es im Heimatmuseum Wiesbaden Dotzheim in 2008 eine "Professor Heimann" Fernsehröhren- Ausstellung gab. Und Professor Heimann war eine Koryphäe der Aufnahmeröhren- Entwickler in ganz Europa.

Das Thema des "besonderen" Museums muß also herrausragend sein, das Thema der Sonderausstellung muß auch einen gewissen Seltenheitswert besitzen und die Mannschaft muß auch im Bereich der Publikation befähigt sein. Wenn davon nämlich "keiner" etwas weiß, kommt auch fast keiner.

Und das 197. Radiomuseum in Deutschland (oder Österreich/Schweiz) reißt auch keinen mehr hinter dem Ofen hervor.

- Werbung Dezent -
zur Homepage © 2007 - Betreiber dieser privaten Seiten ist : G. Redlich / Wiesbaden - . . . hier geht es zu den RDE und Museum-Seiten