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April 2010 - Das Abendprogramm am Hamburger Hafen

Das Örtchen Amersbeck ist wirklich mit das Ende der Hamburger U-Bahn, also doch ziemlich weit draußen vor den Toren Hamburgs.
Und wieder mal eine Erfahrung mit dem öffentlichen Nahverkehr machen, so wie es immer wieder von den Nichtnutzern in den Stadtparlamenten angepriesen wird, ist ganz hilfreich, wenn man mitreden möchte.

Nachdem wir uns dort am Endbahnhof der U-Bahn getroffen hatten, sind wir dann gut eine Stunde durch den Großraum Hamburg gegondelt. Die Sonne schien und es war warm und wir konnten so Manches erzählen. Es war keine "Rush-Hour" (Stosszeit) und die Meisten konnten sitzen.
Doch hätten wir es eilig gehabt zum Beispiel mit Rentner- stress, es wären bis zu den Landungsbrücken am Hafen (samt Umsteigen) elend lange 60 Minuten gewesen.

Ein herrlicher April-Abend bei unter- gehender Sonne

Gleich nach dem Aussteigen am Bahnhof "Landungsbrücken" ein Blick auf den Hafen und die umstrittene im bau befindliche Elb-Philharmonie.

Dort im Hafen auf dem Segler wurde unser Essen vorbereitet . . .

Auch wenn nur wenige große Pötte im Hafen liegen, der Blick ist für Landratten immer wieder beeindruckend.

Es ist ein ganzes Stück Weg bis zum Pier

Dank der Aufmerksamkeit der geduldigen, immer lächelnden Schwiegertochter von Gastgeber Vater Kern, der Dame mit den roten Haaren und dem gelben Schirm, ist Keiner von uns verloren gegangen.

Vermutlich wollten die erwartungsfrohen GFGF-ler es den Engländern gleich tun und gaben dem Gegenverkehr keine Chance: wir gehen heute einfach mal links. Das macht man so zwar nicht, aber wir waren einfach in der Mehrheit. (Und wieder etwas gelernt.)




Aha, da, das muß es sein.

Wir waren natürlich viel zu früh zum Essen und konnten erst mal das alte Segelschiff bestaunen.

Der einzige große Pott weit und breit

Rings herum gab es viel zu sehen.

Man brauchte nur etwas aus dem Strom der Besucher auszuscheren und den Fähr-Schiffen folgen. Ein solches Schiff fuhr periodisch nach "Gegenüber", der "Musical Halle des Königs der Löwen".

Es wird mal ein tolles Bauwerk . . .

wenn es denn fertig wird, und wenn man dann weiß, was es gekostet hatte und wer das alles jemals bezahlen solle. "Der König der Löwen" läuft auch nur recht und schlecht laut Hamburger Zeitungen.

Der Sonnenuntergang war fast reif für Hollywood

Das mit dem Wetter war Glück, sehr viel Glück, denn es hatte fast das ganze Frühjahr hindurch geregnet, bei uns in Rhein- Main jedenfalls.

Und jetzt plötzlich Sonne pur. Und halb Deutschland mußte unbedingt auch noch auf das Segelschiff, es war nämlich heute "Die große Nacht der Museen" in Hamburg (am Samstag) und Morgen am Sonntag käme auch noch der "Hamburg-Marathon".

Impression eines großen Segelschiffes

Bei diesem Foto kann man die Mythen und Sehnsüchte der Seefahrer vergangener Zeiten auf einem solchen großen Segler verstehen.

Doch auch diese Windjammerzeit ist vorbei und seit dem Untergang der etwa ähnlich großen Pamir hat sich eine gehörige Portion Respekt in den Köpfen breit gemacht.


Warten auf das Abend-Essen kann ganz schön anstrengend sein, selbst bei diesem Wetter.

Und endlich, wir dürfen rein . . .

Das Innere des Seglers ist sicher auch interessant, der ganze Bauch unten ist als ein Museum eingerichtet und die Etage drüber ist das Restaurant, in dem wir unser Buffet erwarteten.

Was man hier ganz deutlich sieht, die Menschen waren früher kleiner (oder besser kürzer) als heute.

Es war sicher etwas Besonderes, einmal in (oder auf) solch einem Schiff zu speisen. Und alle hatten ja ihre 29 Euro für dieses Buffet-Erlebnis (zuzügl. der Getränke) bezahlt.

Doch ich kam mit zum Glück gedämpften Optimismus an Bord und hatte da schon etwas mehr erwartet. Ich saß nämlich ganz außen auf dem schräg abfallenden Teil des Decksbodens sehr sehr schräg auf meinem Stuhl und damit äußerst ungemütlich die ganzen langen Stunden.

Und hätte ich nicht mit unserem Alt-Vorstand Herrn Bogner fast die ganze Zeit sehr kurzweilig über die vergangenen Zeiten in der GFGF und die historische Technik und deren Aufarbeitung geplaudert, ich hätte es hier bereut.

Das Bild von dem aufgebauten Buffet täuscht wegen meines hellen Blitzgerätes. Die dunkle fast düstere Beleuchtung der einzelnen Schüsseln war zumindest unglücklich, erwartungs- gemäß professionell für solch eine nicht gerade billige Sehenswürdigkeit war es nicht. Dafür war es sehr lecker.

Und dann machte es mehrfach ganz tief und sonor "Tuuuuuut Tuuuuuut" . . .

Es störte aber Niemanden, viele dachten an zu viel Zwiebeln mit Bohnen bei einem der anderen Gäste und sahen dezent weg. Ich hatte da so ein Gefühl im Bauch und erklomm schnell die steile Leiter nach draußen.

Und es war ein sicherlich gewaltiger seltener Anblick, der das lange krumme und ungemütliche Sitzen wieder wett gemacht hatte.

Es war die riesige AIDA beim Auslaufen.

Der Anblick solch eines Riesen oder besser Giganten der Meere (13 Stockwerke über dem Wasserspiegel) von ganz unten fast vom Wasser aus gesehen läßt schon Sehnsüchte aufkeimen.

Diese Fotos hier bei dieser minimalen Beleuchtung sind nicht berauschend, geben aber doch ein wenig die Stimmung dieser lauen April-Nacht wieder.

Inzwischen war das Buffet nahezu geplündert . . .

und ich hätte durchaus noch etwas vertragen. Also Nachspeise musste her, mehrfach, und dann wurde doch noch einmal nachgelegt. Doch jetzt war der Bauch aber bereits mit Früchten und Vanillesauce voll.

Wenn diese dumme (meinem Gerippe sehr abträgliche) Schräge nicht gewesen wäre, es wäre ein toller Abend gewesen. Auf dem (Rück-) Weg zur U-Bahn normalisierte sich das Ganze wieder etwas und der Vollmond aus dem tiefblauen wolkenlosen Himmel, der durch die Masten blickte, versöhnte mit dem pieksenden Rückgrat.

Das war mein April 2010 Erlebnis am Hamburger Hafen.

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